Tübingen: Ärzte verhelfen blinden Patienten mit Retinachip zu Sehkraft

Erschienen am 19.12.2009

Tübingen – Ärzte verhelfen blinden Patienten mit Retinachip zu Sehkraft: Es klingt wie aus einem Science Fiction Film, Tübinger Ärzten ist es gelungen blinden Menschen mit Hilfe eines Retinachips eine einfache Form des Sehens zu ermöglichen. Dazu pflanzten die Ärzte den Patienten einen drei mal drei Millimeter großen Mikrochip mit etwa 1500 Fotozellen unter die Netzhaut. Die so behandelten Patienten seien in der Lage Gegenstände zu erkennen und Buchstaben zu lesen. Zunächst wurden 11 Menschen mit einem Retinachip behandelt. Dabei gelten vor allem die Erfolge mit einem 45-jährigen Finnen, der durch den Chip die gesetzliche Grenze zwischen Blindheit und nicht Blindheit überschritt, als Durchbruch auf dem Gebiet der Seh-Prothesen.

“Wir konnten zeigen, dass er mit Hilfe der Seh-Prothese die Grenze überschritten hatte, jenseits derer er rechtlich nicht mehr als blind gilt”, sagte der verantwortliche Leiter der Arbeitsgruppe Eberhart Zrenner. Allerdings mussten die Retinachips wieder entfernt werden. Grund dafür sind Auflagen Ethikkommission der Universität Tübingen. Im kommenden Jahr will die Arbeitsgruppe von Zrenner aber etwa 2 Dutzend Patienten mit einem Seh-Chip behandeln, der permanent im Auge verbleiben soll.

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