Operation Payback & @Anon_Operation: Wikileaks-Sympathisanten holen zum digitalen Gegenschlag aus

Erschienen am 8.12.2010

Operation Payback & @Anon_Operation – Wikileaks-Sympathisanten holen zum digitalen Gegenschlag aus: Ich persönlich bin kein Fan davon bestimmte Dinge überzudramatisieren. Was derzeit allerdings rund um das Thema Wikileaks geschieht, kann man mittlerweile tatsächlich als Cyber-War bezeichnen. In der vergangenen Woche fanden immer wieder DDoS-Angriffe auf die Wikileaks-Website statt. Inzwischen ist die Seite aufgrund der bereits 1000fachen Spiegelung auf unterschiedliche Server unangreifbar geworden, sodass auch die Distributed Denial of Service-Attacken auf die Website nachgelassen haben. Es wird davon ausgegangen, dass diese Angriffe von Hackern und vielleicht sogar Geheimdiensten lanciert wurden, die Wikileaks feindlich gesinnt sind.

Mittlerweile ist es aber so, dass Wikileaks-Sympathisanten zu einem regelrechten Gegenschlag ausgeholt haben und ebenfalls mit DDoS-Angriffen Webseiten von Unternehmen lahmlegen, die Wikileaks wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Geschäftsbedingungen, in Wirklichkeit aber wohl eher wegen politischen Drucks aus den USA, die Zusammenarbeit aufgekündigt haben. Zusammenfassen lassen sich die Maßnahmen unter dem Decknamen Operation Payback.

Jüngstes Opfer ist die MasterCard-Website, die seit mehreren Stunden nicht mehr wirklich erreichbar ist. Seit gestern steht auch die Website der schweizer Postfinance unter Dauerbeschuss und ist immer wieder nicht zu erreichen. Auch hierfür soll die Operation Payback verantwortlich sein. Ausgehen sollen die Aktionen von der in den 4Chan-Foren verwurzelten Anonymous-Bewegung. In den 4Chan-Foren verabreden sich immer wieder Hacker zu sogenannten Raids, mit denen dann große Websites zum Absturz gebracht werden. Eine besondere Rolle scheint hier der Twitter-Account @Anon_Operation zu spielen.

Wie es scheint ist die Operation Payback noch lange nicht fertig mit ihrem Rachefeldzug. Nachdem die beiden Seiten von MasterCard und der Postfinance eher mittelgroße Fische gewesen sind, scheint man sich jetzt auf richtig dicke Brocken stürzen zu wollen. So wird auf der Facebook-Seite der Operation nach “Spiegel-Informationen” darüber diskutiert als nächstes Amazon.com anzugreifen.

Sollte dieser Schlag tatsächlich mit einer ähnlichen Wucht gelingen wie der gegen MasterCard gelingen, dann entspräche dies einer völlig neuen Dimension im Cyber-War. Das Ausschalten der Amazon-Hauptseite würde beweisen, dass faktisch keine Website der Welt sicher ist. Spätestens mit diesem symbolischen Erfolg müsste auch die US-Regierung einsehen, dass sie sich mit ihrem Vorgehen gegen Wikileaks auf ein Feld begeben hat, das sie auf keinen Fall als Sieger verlassen wird.

In diesem Sinne:

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Kommentare

Eine Antwort zu “Operation Payback & @Anon_Operation: Wikileaks-Sympathisanten holen zum digitalen Gegenschlag aus”

  1. Joey am 10.12.2010 14:52

    Müsste und Würde…das sind doch keine Kriterien. Zum einen setzt das eine Angst frei den “Hackergesetzen” folge leisten zu müssen und zum anderen ändert es nichts an der Politik. Dh man zerreibt Konzerne ohne etwas zu verbessern.

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