CDU will Eltern von komasaufenden Jugendlichen zur Kasse bitten

Erschienen am 15.12.2010

CDU will Eltern von komasaufenden Jugendlichen zur Kasse bitten: Das Thema Komasaufen ist seit einigen Jahren vermehrt auf der Tagesordnung der deutschen Medien und damit auch der Politiker. Immer jüngere Heranwachsende trinken bis zur Besinnungslosigkeit Alkohol. In den allermeisten Jugendcliquen ist der über die Stränge schlagende Alkoholkonsum ein fester Bestandteil der Freizetbeschäftigung. Wer nicht mitzieht, gerät schnell ins Abseits. So kann teils erheblicher Gruppendruck entstehen, dem sich die meisten Jugendlichen über kurz oder lang beugen.

Die Folge davon sind eine stetig steigende Anzahl von mit Alkoholvergiftungen in Krankenhäuser eingeliferter Teenager und daraus resultierend hohe Kosten für die Krankenhäuser bzw. Krankenkassen.

An diesem Punkt will die CDU jetzt offenbar ansätzen. Der Gesundheitsexperte der CDU Jens Spahn sagte der Bild: “Die stark steigende Zahl von jugendlichen Komasäufern ist erschreckend!” Aus diesem Grud müssten die Eltern der Kinder einen großen Teil der Behandlungskosten in den Notaufnahmen selbst tragen.

Spahn begründete seinen Vorstoß mit der Ausichtspflicht. Er sagte: “Schließlich kommen die Eltern ihrer Aufsichtspflicht nicht nach, wenn sich 12- oder 13-Jährige ungestört ins Koma saufen können.” Wie der CDU-Politiker, der selbst keine Kinder zu haben scheint, die Einhaltung der Aufsichtspflicht bei Teenagern genau vorstellt, ließ er allerdings offen.

Schließlich kann es für Eltern auch keine Lösung sein ihre Kinder in ihrer Freizeit auf Schritt und Tritt zu überwachen. Zumal es in der Clique sicherlich ziemlich seltsam anmuten mag, wenn auf einmal die Mutter eines Jugendlichen mit zu den Treffen kommt.

Sicherlich ist die steigende Zahl der komasaufenden Teenager ein ernstes Problem. Die Kosten auf die Eltern abzuwälzen ist aber keine Lösung. Vielmehr muss mehr für die Prävention getan werden. Hier wäre zum Beispiel auch an ein deutschlandweites Verbot von Werbung für alkoholische Getränke zu denken. Zudem müssen die Folgen des Alkoholkonsums noch stärker in den Schulen thematisiert werden.

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Kommentare

2 Antworten zu “CDU will Eltern von komasaufenden Jugendlichen zur Kasse bitten”

  1. Greif am 16.12.2010 16:56

    Wie sollen Eltern ihre Jugendlichen denn 24 Stunden am Tag unter Kontrolle halten? Soll man die Heranwachsenden dann einsperren oder wie hat die CDU sich das gedacht? Wieder mal eine typische realitätsfremde Idee, völlig unpraktikabel.

  2. Bulmis am 16.12.2010 19:11

    @ Greif – Das sehe ich ganz genauso. Das war eigentlich mal wieder so ein typischer Vorschlag von einem Hinterbänkler.

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